A ship in the habour is safe, but that is not what ships are built for.

Mittwoch, 2. Juli 2014

People go away and they don't come back - Laurell K. Hamilton


Wie ihr unschwer erkennen könnt- falls ihr auf dem selben Planeten lebt wie ich- geht es heute um "Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Ich sage dass so prompt, weil ich mich fühle als wäre meine Stadt zugekleistert davon und Facebook und Blogs und das Internet allgemein.
Ja, ich komme gerade aus den heiligen Hallen des Cineplex-Kinos.
Ja, ich bin wirklich ein klein wenig mitgenommen. Aber zu erst für die unter euch, die den Film nicht kennen: falls ihr ihn noch sehen wollt, solltet ihr nicht weiter lesen und falls ihr ihn gesehen habt, würde mich jede Meinung herzlichst interessieren. Im Falle des Falles, ihr wollt ihn gar nicht sehen: lest meinen Post und entscheidet euch dann.
Ansel Elgort, die männliche Hauptfigur im Film und ein wirklich sehr interessanter Typ. Wäre ich 8 Jahre alt gewesen oder noch jünger, hätte ich vermutlich wirklich den ganzen Film über geglaubt er würde sie-  Shailene Woodley, die weibliche Hauptrolle- wirklich vom ganzen Herzen lieben. Kennt ihr dieses schiefe Lächeln, wenn ein Typ ein Mädchen ansieht und eine Seite der Mundwinkel besonders schnell nach oben zieht? Ansel Elgort, hat dieses Lächeln auf jeden Fall zu 100 % drauf und auch wenn mich ab und zu seine Haare sehr gestört haben, allein wegen diesem Mann, lohnt es sich ins Kino zu gehen. Einziger Kritikpunkt: Sein Name im Film ist 'Augustus'- was sich mit englischer Aussprache so daneben anhört- dass es deshalb öfter in den besonders kitschigen-romantischen Stellen für Gelächter bei mir sorgte.
Shailene Woodley spielt die Hazel Grace in diesem Film,der übrigens FSK 6 ist- was mich fürchterlich schockiert, wenn ich mir vorstelle, dass Erwachsene-Frauen mit total zerfallenem und fertigen Gesicht aus dem Saal kommen.
Hazel Grace ist also das Mädchen um den sich der Film dreht, hier einmal die Kurzversion:
Hazel leidet an Schilddrüsenkrebs und hat Wasser in der Lunge. Als ihre Eltern sie zu einer Selbsthilfegruppe schleppen, damit der eher zurückgezogene Teenager Kontakte knüpft, lernt sie Augustus "Gus" kennen. Gus ist ein Junge mit einem apportierten Bein, der Angst davor hat vergessen zu werden und keine Weltveränderung begangen zu haben bevor er stirbt. Die sympatischste Eigenschaft an ihm- meiner Meinung nach- ist die Angewohnheit sich eine Zigarette in den Mund zu stecken, sie aber nicht anzuzünden. Er beschreibt es ungefähr so, als würde man den Tod zwischen seine Zähne stecken, aber ihm keine Chance geben zu gewinnen. Ich finde diese Metapher überaus gelungen und bin immer noch sehr angetan von soviel Tiefgründigkeit, aber zurück zum Film. Gus verliebt sich in Hazel, die ihm einen Verlust ihrerseits nicht zu muten will und die beiden beschließen Freunde zu bleiben. Um Hazel eine Freude zu machen fährt Gus mit ihr und ihrer Mutter nach Amsterdam, wo sie unter anderem Hazels Lieblingsautoren treffen und beschließen es doch miteinander zu versuchen, als Paar. Am Tag der Abreise erzählt Gus, dass er wieder kränker geworden ist und es nicht gut aussähe. Nachdem es ihm durch diverse Therapien schlechter geht, beschließt Gus eine Vor-Beerdigung zu halten in denen sein bester Freund und Hazel ihm seine Grabreden vortragen. Einige Tage später verstirbt er, aber hinterlässt Hazel seine Grabrede für sie.

Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass der Film mich ganz tief getroffen hat. Ich habe zwar nicht geweint, aber das lag viel mehr daran dass meine Augen irgendwie die Feuchtigkeit nicht so abgeben konnten, zum Heulen ist mir immer noch.
Am schlimmsten fand ich vor allem die Szene in der Hazel ihrer Mutter, ihre Angst gesteht, alles könne kaputt gehen wenn sie stirbt. Die Mutter nimmt im Film eine sehr sehr sehr positive Rolle ein und wirkt sehr stark und klar. Gerade deshalb hat mich die Streitszene und die Gedanken, die Hazel dann offen präsentiert hat, so mitgenommen.
Eher übertrieben aber trotzdem traurig fand ich Sache mit den Grabreden, die den Teenagern, während des Films wichtig war. Besonders die Vor- Beerdigung, fand ich sehr hart. Allein die Idee, irgendwie schrecklich. Ich. für meinen Teil, bin kein Mensch der die Worte hören möchte, die meine Hinterlassenen schreiben während sie in tiefer Trauer sind.
Als Gus dann verstirbt entscheidet sich Hazel dann doch um und redet frei über ihre Liebe, anstatt die ausformulierte Grabrede zu verwenden, sie sagt dass eine Beerdigung nichts für den Verstorbenen ist sondern für die Zurückgebliebenen- einer der tiefgründigsten Sätze des Films.

Besonders beängstig hat mich allerdings die Szene in der Hazel ein früheres Ereignis beschreibt in denen sie auf der Intensivstation ihre Schmerzen von 1- 10 bewerten musste. Sie sagt, sie habe es mit einer 9 bewertet um sich die 10 aufzuheben.
Das schlimme daran ist, dass ich genau so bin, deswegen hat mich diese Stelle des Films sehr mitgenommen. Ich bewerte vieles von 1-10 und traue mich nur selten- eigentlich nie- das Minimum oder Maximum zu verwenden. Ich habe mich nie gefragt wieso ich das tue, aber ich denke dass ist eine plausible Erklärung.

Ein wirklich guter Film, sehr tiefgründig. Zwar ist die Geschichte sehr vorhersehbar, besonders wenn ihr- wie ich- die Filme "Beim Leben meiner Schwester" und "Nur mit dir" kennt und liebt. Nachdem Gus also offen gelegt hatte wie schlecht es um ihn geht, habe ich mit diesem Ende gerechnet. Trotzdem: die vielen emotionalen Momente und die  sehr gute schauspielerische Leistung, die es wirklich geschafft hat für kurze Zeit mitten in diesem Film zu stecken, haben alles wieder gut gemacht und sogar noch besser. Ich habe ihn bestimmt nicht zum letzen Mal gesehen und hoffe dass ihr ebenfalls soviel aus diesen ca. 120 Minuten mitnehmen könnt.

If you want to see the rainbow, you have to put up with the rain.
Wenn du den Regenbogen sehen willst, dann musst du den Regen aushalten.

Lisa

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